Schnell noch ein Buch kaufen, dachte P. am Freitag, dem 13. März, und verbrachte fast eine halbe Stunde in der Buchhandlung. Die Annahme, es sei dort ohnehin nichts los, war irrig: Ging ein Kunde raus, kam eine Kundin rein. Schließlich nahm P. ein dünnes Buch, Friedrich Ani, Der Narr und seine Maschine, und dachte schon […]
Kranz oder Krone (3) – Lektüren im Homeoffice
20.03.2020 · poliander
Kranz oder Krone
Aufenthalt · Leuchtfeuer · Schlechter Stern
Kranz oder Krone (2) – Gefühle im Homeoffice
19.03.2020 · poliander
Am Abend zuvor: Sternenhimmel. P. erwähnt es, weil die Helligkeit der Stadt meistens verhindert, dass eine nennenswerte Zahl an Sternen am Himmel erscheint. Es scheint also sehr klar zu sein. Schon am neuen Tag wacht P. auf und erinnert sich unangenehmer Nachtträume vom Februar. Blick ins Notizbuch. Aus einer Menge heraus, träumte P., sei geschossen […]
Kranz oder Krone
Aufenthalt · Schlechter Stern
Kranz oder Krone (1) – Polianders Nachrichten aus dem Homeoffice
18.03.2020 · poliander
Wie schnell sich die Dinge verwandeln. Wenige Wochen ist es her, dass P. Kolleg!nnen und Freund!nnen bei einer Veranstaltung traf, sie grüßten erst mit den Augen und umarmten dann doch. Die Zahl der Menschen, die sich nachweislich mit Corona infiziert hatten, war noch klein, doch schon zu groß, um sie mit den Fingern anzuzeigen. In […]
Kranz oder Krone
Aufenthalt · Schlechter Stern
Ich sah Nietzsche nur einmal
02.12.2017 · poliander
Eines Tages hing der Zettel an der Laterne, schief hinter einen Kabelbinder geklemmt: Er, stand da, sei verschwunden, um Mithilfe werde gebeten. Hatten wir ihn gesehen? Freigänger sei er, stand zu lesen, komme und gehe und komme zurück. Nie sei er fortgeblieben bisher. Wir, die die Straße passierten, möchten in unseren Garagen schauen und in […]
Erregung
Endstation · Schlechter Stern
Wohlfühlsprache // Einverständnis
21.09.2017 · poliander
1. Berlin, Laternen, Parteiplakate. Eines zeigt einen jungen Mann, ein Bürschchen, könnte P. sagen, Gesicht mit Kapuze verdeckt, einseitig heruntergezogener Mundwinkel. Text: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt. Welche Hoffnung ihm gestorben ist, erfährt P. nicht. Vielleicht die Hoffnung, mit einer Spaßpartei ohne weiteres Zutun und ohne Anstrengungen um den Zustand der Welt gute […]
Welche Farbe die Welt hat, warum, für wen
10.04.2017 · poliander
Reclams Universal-Bibliothek Nr. 913 war das, Leipzig 1981: James Baldwin, Giovannis Zimmer. In irgendeinem unserer Umzüge und Teilumzüge, die wir nicht mehr zählen, muss es verlorengegangen sein. Es war eines jener schwarzen Reclamhefte, die später durch die etwas solideren hellbraunen ersetzt wurden, das Papier vergilbte bei allen schnell und wurde brüchig, in denen, die P. […]
Ausgrabung
Déjà-vu · Destination · Schlechter Stern · Souvenir
Eine Frau aus Mariupol
27.03.2017 · poliander
Als P. das Gespräch mit Natascha Wodin im Radio hörte, wusste P. gleich: Dieses Buch muss ich lesen. Natascha Wodin, ihr feiner Stil, P. lang vertraut aus dem Roman “Die Nachtgeschwister”, sprach im Radio mit dieser Stimme, wünschte sich dieses Lied. Und sie erzählte, wie sie sich im 21. Jahrhundert auf die Suche nach einer […]
Begegnung
Aufenthalt · Durchgang · Schlechter Stern · Umsteigen
Marginalie im Geschlechterkampf
13.03.2017 · poliander
“Heute stehen mal die Frauenfußballerinnen im Mittelpunkt.” Koordinaten: DLF, 8. November 2016, Ansage der Sportsendung durch den Moderator.
Ohrenschmaus
Endstation · Schlechter Stern · Worte und Sprüche
Füchsischer Januar
31.01.2017 · poliander
Januar, alle husten. “Ein Rosinenbrot bitte”, sagt der Mann beim Bäcker, und die Frau an seiner Seite ergänzt: “Ohne Rosinen!” Der Bäckereifachverkäufer zuckt nicht mit der Wimper. Ich drehe mich nicht um, um zu schauen, wie Mann und Frau aussehen, sondern nehme das Wechselgeld und trage mein Vollkornbrot nach Hause. In der Stadt ist es […]
Begegnung
Fahrwasser · Schlechter Stern · Wegelagerei
Gedächtnis
21.12.2016 · poliander
Berlin ist unsere Stadt, sagt P., sie gehört uns nicht, aber wir besitzen sie, wir laufen herum, wir reden mit Leuten. Berlin, das sind diese Brandmauern mit der fehlenden Ecke links oder rechts oben. Je dichter die Stadt wird, desto seltener sieht man das. Im Künstlerviertel, sagt P., wurden noch letztes Jahr Fassaden saniert, in […]