Ausstellung und Release von Prolog – Heft für Zeichnung und Text
Liebe Neugierige,
seitdem P. vor wenigen Jahren zum ersten Mal die Zeitschrift Prolog – Heft für Zeichnung und Text in Händen hielt, liest und betrachtet P. diese überraschende, farbige und so klug wie lebendig gestaltete Zeitschrift sehr, sehr gern. Gramann trägt bisweilen auch etwas bei.
Zum Anlass der 25. Ausgabe haben Anton Schwarzbach und Dorit Trebeljahr, die das Heft herausgeben und dabei Schreibende und Zeichnende zueinander und ihre Arbeit in die Welt bringen, eine große Ausstellung mit Arbeiten von 20 Zeichnerinnen und Zeichnern gestaltet. P. hat die Ausstellung bereits gesehen und war bei dem Release der aktuellen Ausgabe dabei. Nein, wir beschreiben die Arbeiten jetzt nicht, nur soviel: So unterschiedlich die Handschriften sind, so gut passen die Arbeiten doch zueinander.
Deshalb sollten Sie selbst nachsehen, mit P.s warmer Empfehlung:
Am 10. Dezember, ab 19 Uhr gibt es in der Ausstellung eine Lesung von Prolog-Autorinnen und -Autoren, mit Künstler!nnentresen. Wer vorher, nachher und außerdem selber schauen und lesen mag: Prolog Nr. 25 detect 2022 ist in der Ausstellung erhältlich und natürlich bei der Redaktion. Schauen Sie selbst:
Poliander und Gramann, wir freuen uns aufs Wiedersehen und Wiederlesen, wünschen allseits einen schönen, lesefreundlichen und augenöffnenden Dezember und senden herzliche Grüße Ulrike Gramann
Koordinaten: Galerie Parterre. 52° 32′ 10“ N, 13° 26′ 0“ O. Prolog.
alle Frauen, ob sie nun in Erfurt leben, am 22. November grad in der Nähe sind oder gern in die Nähe kommen, sind sehr herzlich eingeladen in die Erfurter Brennessel:
Meetchens Hochzeit Lesung und Gespräch mit Ulrike Gramann
am 22. November 2022, 19 Uhr im Frauenzentrum Brennessel, Regierungsstr. 28, 99084 Erfurt
Voller Turbulenz und Tücke ist Meetchens Welt, seit sie Bertschis Gesicht in der Quelle sah. Sie weiß nicht, wie ihr geschieht: Die Leute im Dorf denken schlecht von ihr, der Vater sperrt sie ein, der Arzt nutzt sie aus. Aus Liebe wird Leid und aus dem Hochzeitsfest blutiger Kampf. Ein Mädchen wie Meetchen, wer steht ihr bei? Doch auch die Rächerinnen sind unterwegs. Eine alte Geschichte, erzählt auf neue Art, aus Frauensicht und in eigener, dichter Sprache. Im Buch enthalten sind auch die wunderbaren Zeichnungen von Gudrun Trendafilov.
„Meetchens Hochzeit“ ist bei der Lesung erhältlich, im Buchhandel und direkt bei Poliander.
Die Lesung ist mit dem Tag gegen Gewalt an Frauen verbunden, dem 25. November. Das Frauenprojekt Brennessel, in dem ich mit großer Freude schon öfter gelesen habe, unterstützt Frauen, ein selbstbestimmtes und freies Leben zu leben.
Auf ein Wiedersehen freuen sich Poliander und Ulrike G.
bereits im letzten Jahr hat die Malerin Susanne Wolf-Kaschubowski P. und Gramann in ihr Atelier und ihre Galerie in Altrip eingeladen. Nun, ein Jahr später werden endlich, endlich die im letzten Spätherbst verschobenen Lesungen gehalten.
Sie sind, Ihr seid herzlich eingeladen!
Leuchtfeuer im Innern Lesung und Gespräch mit Ulrike Gramann
Leidenschaft, Zweifel und die Kraft der Erinnerung… Ulrike Gramann erzählt davon, was in uns strömen und brennen, standhalten und davonfliegen will, vom Hinausgehen, Zurückfinden und von andauernder Veränderung.
am 12. November 2022, 19.30 Uhr in der Galerie im Hof, Bezirksstr. 10, 67122 Altrip
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Der Quellgarten und andere Geschichten Lesung und Gespräch mit Ulrike Gramann
In einer Stadt, in einem Garten entsprang eine Quelle… So beginnen Märchen. Ulrike Gramann erzählt davon, wie Unvorhergesehenes, Seltsames und Wunderbares im Alltag erscheint. Alles kann sich verändern, verwandeln. Doch Obacht: Auch der Einbruch des Wunderbaren ist ein Einbruch. Auch wer den Zauber kennt, kann sich nicht zurücklehnen.
am 13. November, 11 Uhr, am gleichen Ort
Die Lesungen finden in der Herbstausstellung der Galerie statt, in der Ute Nick, Ralf Schebiella und Susanne Wolf-Kaschubowski selbst ihre Arbeiten zeigen.
P. begibt sich auf Spurensuche für den Literaturrat Thüringen
Im Frühling dieses Jahres erreichte P. die Anfrage, an einer Reihe des Literraturrats Thüringen teilzunehmen, die den Titel Von Heimat zu Heimat – eine literarische Spurensuche trägt. Jetzt werden die Beiträge von insgesamt 25 Autorinnen und Autoren auf der Website Literaturland Thüringen nach und nach veröffentlicht.
P. stieg ins Thema ein, mit großem Zweifel, ob Heimat überhaupt eine Kategorie wäre, mit der sie sich intensiver beschäftigen wollte. Manche von uns lehnen den Begriff gänzlich ab. Ist es schon Heimattümelei, überhaupt nur Heimat zu sagen? Auch P. benutzt das Wort selten.
Letztendlich beginnt P.s Text so:
Einmal, für kurze Zeit, lebte ich auch am Bodensee. Seit dem Jungneolithikum siedeln Menschen im Dunstkreis des Sees, eines riesigen Wärmespeichers, bestehend aus achtundvierzig Milliarden Kubikmetern Wasser. Seit fünftausend Jahren kultivieren sie Äpfel. Als die Römer die von Kelten bewohnte Region eroberten, brachten sie den Wein mit. Im frühen Mittelalter gründeten iroschottische und alamannische Mönche Klöster, bauten Gemüse an und schrieben neben lateinischen einige der frühesten deutschsprachigen Texte. Der ideal schöne architektonische Entwurf, den wir als St. Galler Klosterplan kennen, wurde auf der Insel Reichenau gezeichnet. Im Niederalemannisch der Leute erkannte ich berückt Wörter und Wendungen, von denen ich bis dahin nur aus der Sprachgeschichte wusste. Hinter jedem Hügel ein tausendjähriges Dorf. Der aufsteigende Nebel vom See verdeckt die nahen Alpengipfel…
Wenn auch der erste Blick einer Idylle galt, bald zeigten sich deutlichere, hässliche und schöne Spuren, die P. endlich mitten in den Sommer 2022 führten. Wie es also weitergeht, welche Landschaften aus Natur und Kultur, Kontakt und Einsamkeit, Vergangenheit und Gegenwart P. aus den Spuren las und warum die persönliche Suche stets auch politische Spuren ans Licht befördert, das lesen Sie hier:
PS: O nein, P. hat keinen Text über eine dahingegangene Heimat des Realsozialismus geschrieben, auch wenn ihr während der Arbeit eine bildhaft-leibhaftige Metapher begegnete, siehe Eintrag vom 21. Juli 2022. Aber wer sich selber fragt, schaue selber nach, auf den Abladeplätzen von Geschichte und Gegenwart.
Der Geschichte ist es einerlei, wo sie dir begegnet. Die Geschichte kennt nicht die Straße, die Hausnummer oder die Form des Gefäßes, in dem du sie vermutest, vielleicht erkennst. Selten begegnet Geschichte dir als eine vollständige Geschichte, öfter als Konglomerat, in Bruchstücken einer Sammlung, aufeinandergestapelt oder einfach zusammengeworfen.
Manchmal stellt dir wer die Geschichte zwischen die Bäume im Park, in dem du gehst, in eine Straße, die du betrittst, wenn du um die nächste Ecke gehst, unter die Autobahnbrücke oder vors Haus des Nachbarn, schräg gegenüber, weiter weg, an irgend einen Ort. Oder in deinen Kopf. Manchmal bedeutet die Aufschrift auf dem Gefäß etwas anderes als du vermutest. Manchmal fällt Regen drauf. Was unterm Deckel liegt, ist die Erinnerung.
Koordinaten: 52° 31′ N, 13° 24′ O. Mitten in der Stadt und am Abgrund der Zeit.
dies ist die herzliche Einladung zum Literaturfest Meißen, live, leibhaftig und in Farbe:
Das Herz vergraben für ein Beben // Im Wartehäuschen wurde ich Ohrenzeugin Carla Schwiegk und Ulrike Gramann lesen auf Einladung des Kunstvereins Meißen beim Literaturfest Meißen am 10. Juni 2022, 18 Uhr im Kunstverein Meißen, Burgstraße 2, 01662 Meißen
Alle Beteiligten freuen sich auf Ihr zahlreiches Erscheinen, auf Neugier, Meinung und Kritik. Mit den besten Grüßen poliander
In ihrer Ankündigung des neuen Hefts schreiben die herausgebenden Dorit Trebeljahr und Anton Schwarzbach: Katzenvideos | vergangen | mit schädel | aus Plastik am Stein | deine Silhouette | ausgetrickst das verschwinden | am appstart | 1 vanitas oder 1 stillleben … Ob Vanitas oder #stayhome im Juni erscheint die neue Ausgabe mit dem Thema still:leben, mit der wir die Auswirkungen der den Künstlerinnen und Autorinnen verordneten stillen Zeit während der Coronapandemie dokumentieren wollten. Der brutale Überfall Russlands auf die Ukraine knallte mitten in den laufenden Aufruf und unsere Planungen mit diesem Heft. Wir haben uns entschlossen, den Stimmen/Einsendungen zum Krieg in der Ukraine einen Raum im Heft zu geben. So findet sich im Heft auch die Ambivalenz zwischen still:leben müssen und still:leben wollen.
Das Erscheinen des neuen Hefts Prolog Nr. 24 wird mit einer Ausstellung, Performances, Lesungen usw. gefeiert, diesmal im Hamburger Westwerk. Beteiligt sind Künstler- und Autor!nnen des aktuellen Hefts. Programm hier. Dauer der Ausstellung: 2. bis 6. Juni 2022.
Vorankündigung: Eine Präsentation im io lux Berlin folgt.
Ihr seid, Sie sind herzlich eingeladen, in Hamburg und Berlin dabei zu sein!
Lachen ist Geräusch. Lachen ist Vergnügen. Lachen ist Freude.
Lachen ist albern?
Jahrhundertelang wurde Ostern in der Kirche gelacht, es wurden eigens Geschichten von der Kanzel erzählt, um die Gemeinde zum Lachen zu bringen, „Märlein“, Witze, sogar obszöne.
A: Sind die Zeiten nicht ernst? P: Ja. Aber waren sie das nicht immer?
A: Sind die Zeite nicht finster? P: Ja. Aber wie können wir aushalten ohne das Lachen?
Erst die (sogenannte) Aufklärung machte Schluss mit dem Lachen in der Kirche, Schluss mit dem Lachen zu Ostern. Das war… lächerlich.
Zu Ostern ist es unübersehbar, ganz gleich, wie das Wetter ist: Die hellere Zeit des Jahres hat begonnen. Lachen beweist, dass die Dunkelheit nicht siegt.
A: Zweckoptimismus! P: Das Licht ist wirklich. Ich glaube lieber dem Licht als den Dunkelmännern. Wenn wir das Licht nicht sehen wollen, haben die Dunkelmänner gesiegt.
Lachen ist Widerstand.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
trotz allem, trotz Sorgen, Angst und gerade drum, weil wir mitfühlen mit denen, die leiden: Lachen ist eine große Kraft. Darum möchte P. Sie zum Lachen bringen. Viel besser als P. können das die Schwestern Lisa und Laura Goldfarb. Weil Ostern ist, hier der Link zu dem Stücklein Vergib uns, Hase im Mond. Offenbar nicht für Ostern geschrieben, aber, findet P., sehr passend. Unbedingt bis ganz zum Schluss nach 6 min und 40 sec dranbleiben.