Polianders Zeitreisen

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Trotzdem lesen

01.03.2022 · poliander

P.s Tag fordert Aufmerksamkeit. Nachrichten, Podcasts, die “Newsjunkies“. Der Tag fordert Schritte, buchstäbliche, übertragene, eilige, langsame, überhaupt welche. P. liest trotzdem.

Ein heruntergekommenes Traumhaus am Wald, da könnte Fanny wohnen. Das Haus gehört Ben, mit dem sie die Stadtwohnung teilt. Gern wäre sie Mitbewohnerin im Waldhaus, Mieterin zur Not. Sie macht sich mit dem Haus vertraut, da baut Ben es längst um und lädt andere ein, mit ihm zu leben. Zurück in der Stadt schreckt Fanny aus Wohnalpträumen hoch: Draußen fällen sie die Linde, ihre letzte Verbündete. Wieder keine Aussicht auf zu Hause. *

Unter den Büchern, die P. zuletzt las, ist “Eiapopeia am Prenzelberg”, das Debüt der Weimarer Autorin Anke Engelmann. Es enthält 21 Erzählungen, Kurzgeschichten und Momentaufnahmen, die davon sprechen wie man leben kann, leben könnte, hätte leben können … leben muss. Der Ort: wo einst DDR war; die Zeit: damals und heute. Nein, es geht nicht vordergründig um die DDR, übrigens auch nicht um Berlin, wie der Titel vermuten lässt. Aus der Erfahrung der DDR rührt die Skepsis im Ton, die halb resignierte, halb unverwüstliche Art zu leben, auch eine Spur Fremdheit.

Und man liest weiter …

Wenn Sie ebenfalls weiterlesen möchten, finden Sie P.s/Gramanns Rezension in der TLZ vom 24. Februar 2022 und auf den Seiten des Literaturrats Thüringen unter dem Titel Silber ist Weiß für Angeber.

Viel los grad. Ernste Gedanken. Große Sorgen. Viel Grund zum Grübeln. Ja, stimmt alles. Trotzdem lesen.

Koordinaten: Leseempfehlung.
* Silber ist Weiß für Angeber. Rezension von Ulrike Gramann. TLZ vom 24. Februar 2022.

Begegnung
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