Polianders Zeitreisen

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RuhrgeBEATgirls: Sie haben einfach gespielt

13.10.2017 · poliander

Sie wollten nur spielen

The Rag Dolls: Sie haben es einfach gemacht (Bild: Privatarchiv Ilse Jung)

1968 war sie 20 Jahre alt, Ilse Köppen aus Duisburg-Duissern. Im Jahr zuvor hatte sie von einem Freund gehört, eine Mädchen-Beatband, in der seine Cousine Bass spielte, suche „eine Gitarre“. Diese Mädchen-Beatband – es soll die erste gewesen sein, in Deutschland vielleicht, in NRW wahrscheinlich, sicher im Ruhrgebiet, hieß „The Rag Dolls“. Ilse wollte die gesuchte Gitarre werden.
Ilse Jung, geborene Köppen spielte „House Of The Rising Sun“ auf ihrer Wanderklampfe vor. Und obwohl das Stück so anspruchslos war wie markant, funktionierte es.

In der Widmung ihres Erinnerungsbuchs an die Rag Dolls ihrer Jugend spricht Ilse Jung vom „Mut, als einzige Mädchen-Beatband unter Hunderten von männlich besetzten Beatgruppen aufzutreten.“ Waren sie Feministinnen? Jung: „Wir haben uns nicht feministisch gefühlt. Wir haben es einfach gemacht.“ Die Rag Dolls waren junge Frauen, die mit ihrer Musik gemeinsam in die Öffentlichkeit traten. Und genau das ist Emanzipation: die Bewegung von Frauen über das hinaus, was andere ihnen zugedacht haben.

Poliander besuchte im Frühherbst 2017 Ilse und Manfred Jung in Duisburg. Was P. dabei erfuhr, lesen Sie heute in der Wochenendbeilage des ND: Wir haben es einfach gemacht

Wer wissen will, wie die Musikerin und Musikpädagogin selbst sich erinnert und dazu viele alte Fotos sehen möchte, liest: RuhrgeBEATgirls. Marta Press Hamburg 2016

Koordinaten: 60er, 51° 26′ N, 6° 46′ O, Ilse Jung.

Begegnung
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