Blick hinaus, egal in welcher Himmelsrichtung: Die noch unbelaubten Zweige lassen Himmel durch.
Immer fragt einer eine // eine einen, ob wir jetzt rausgehen. Gehen ist erlaubt. Der Gedanke erlaubt fährt gegen eine Wand. P. wird keineswegs appellieren, vernünftige Regeln zu brechen.
Gehen müssen wir. Nur wer gehen kann, kann auch bleiben.
Gehen zu erlauben, hieße, es auch verbieten zu können. Gehen zu verbieten, wäre pure Unvernunft, denn Leben ist Bewegung. Damit meint P. jetzt nicht zelluläre Bewegungen.
Licht: so blau und so intensiv, dass uns beim Laufen in morgendlicher Kälte Tränen in die Augen treten.
P. denkt an einen Augenblick vor Sonnenaufgang auf einer Insel. Die Vögel schliefen noch.
Vorgestern im Abendlicht saßen Starenscharen in ein paar Bäumen am Rande einer landwirtschaftlichen Fläche. Es war kein großer Schwarm, doch ihr auffälliges Lärmen, Auffliegen, Sichniederlassen ließ ihre Zahl größer erscheinen. P. dachte sich fort ans Meer, fort in den Anfang des Monats Mai, wenn Knutts in riesigen Schwärmen überm Teerdeich aufsteigen und drehen, fliegen. Das Flappen ihrer Flügel, wenn der Schwarm nahe herunter kommt.
P. möchte kein Vöglein sein, P. ist eine, die schreibt.
Der Sorge Raum geben, ohne ihr zu erlauben, dass sie sich soviel Raum nimmt, wie es ihr passt.
Die Gedanken kommen und wieder gehen lassen. Atmen.
Das Radio einschalten und es auch wieder ausschalten. Sich den Nachrichten nicht unkontrolliert hingeben. Tatsachen zur Kenntnis nehmen, aber jenes Onlinemedium meiden, dessen Artikel und Kommentarspalten im permanenten Alarmierungs- und Empörungsmodus stehen.
Menschen und Mikroorganismen leben in Gemeinschaft. Wird auch gestritten, wie viele “eigene” Zellen wir besitzen und wie viele Zellen in und aus Mikroorganismen aller Art in und an uns leben: Würde man sie wiegen, wären es Kilogramme. Ein kleines Volk, das mit uns lebt und uns bewohnt.
Auf die Balance kommt es an.
Und kann es nicht sein, dass es ohnehin ihre Welt ist, die wir bewohnen?
Auf die Balance kommt es an.
Geist: Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2. Tim 1,7)
Liebe Leserinnen, liebe Leser, bitte bewegen Sie das in Ihren Herzen.
Soundtrack: Wolfgang Amadé Mozart, Klavierkonzert in A-Dur, KV 488
Nachricht: Die Bundesregierung hat 10.000 zusätzliche Beatmungsgeräte im Drägerwerk bestellt. Sie werden hergestellt. Komplette Nachricht hier im Handelsblatt.
Koordinaten: 31.554 (Zahl laut RKI vom Zeitpunkt 25. März 2020, 0 Uhr, online aktualisiert um 8:15 Uhr).