Polianders Zeitreisen

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Als Schriftstellerin arbeiten und leben: Einladung zum Gespräch

24.08.2020 · poliander

Es ist ein sonderbares Gefühl, sich auf dem Papier jemand nähern zu wollen
(Sophie Mereau)

Kennen Sie Sophie Mereau?

Oder Sophie Friederike Schubart? Denn diesen Namen bekam sie nach ihrer Geburt. Das war vor 250 Jahren, am 27. März 1770. Sophie Mereau war eine der erste deutschsprachigen Schriftstellerinnen, die von ihrer Arbeit auch leben konnten. Oder einigermaßen davon lebten. In ihrem Haus, das wohl vor allem das Haus des Jenenser Bibliothekars und Juristen Friedrich Carl Ernst Mereau war, verkehrten bedeutende Dichter- und Philosoph!nnen der klassischen und romantischen Strömung, Herder, Tieck, Fichte, Schelling, August, Friedrich und Dorothea Schlegel. Schiller druckte ihre Gedichte in den Horen, und sie soll eine überaus freiheitsliebende, selbstbewusste Frau gewesen sein. Die Freiheit, die Liebe, die Kunst, die liebten alle Romantiker!nnen, vor allem in der Jenenser Phase der Romantik, der Frühromantik. Doch in Freiheit, womöglich freier Liebe wirklich zu leben, war nicht leicht. Sophies erste Ehe scheiterte, und dass es ihr gelang, die Tochter nach der Scheidung mit sich zu nehmen, war alles andere als selbstverständlich. Den Clemens Brentano, dessen Namen sie bis zu ihrem frühen Tod dann trug, den hat sie erst geheiratet, als sie schwanger war.

In ihrer beider Briefwechsel findet sich die instruktive Zeile: Ich gehe in diesem Augenblick weg, kommen Sie nicht eher zu mir, bis ich es Ihnen sagen lasse, ich tue es so bald als möglich.

Sie sagt es uns jetzt: Aus Anlass von Sophie Mereaus 250. Geburtstag lädt der Thüringer Literaturrat ins Erfurter Haus Dacheröden zum Gespräch ein:

Zum 250. Geburtstag von Sophie Mereau, einer Pionierin der Geschlechtergerechtigkeit
Gespräch mit den Schriftstellerinnen Emma Braslavsky, Ulrike Gramann und Kathrin Schmidt.
Moderation: Marion Brasch
am 4. September 2020, 19 Uhr, im Kultur:Haus Dacheröden
Anger 37, 99084 Erfurt

Wie leben wir, wie schreiben wir heute? Was denken Sie, was denken wir? Sie sind, ihr seid herzlich willkommen! Der Eintritt ist frei.

Koordinaten: 50° 59′ N, 11° 2′ O, Thüringer LiteraturratHerbstlese. Dacherödensches Haus in Erfurt. Sophie Mereau im Projekt Gutenberg

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