Polianders Zeitreisen

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Erstes Buch – letzte Exemplare

07.01.2011 · poliander

Die Zeit Ines

Die Zeit Ines. Erzählung

Polianders erstes Buch (1997):
Die Zeit Ines

Probe, 1
“Ich habe dich heute gesehen. Du gingst an dem Kaffeehaus vorbei, in dem ich mit Flora saß. Ich drehte meinen Kopf nicht, ich war starr vor Angst, du könntest mich bemerken. Das Bild, ich drehte meine Pupillen dir hinterher, bis ich das Gefühl hatte, meine Augen würden aufreißen. Ich habe Floras Blick bemerkt. Den Kaffee habe ich nicht umgestoßen, die Zigarettenasche fiel nicht auf die Glasplatte. Der Mann, der bei dir war, war dein Ehemann. Er hielt dich an der Hand. Du hast dich in den Hüften gedreht und das Kinoprogramm am Haus gegenüber gelesen. Dein Blick hat das Café gestreift. Ich sah, wie du ihn etwas gefragt hast. Er hat genickt. Dann bist du aber doch weitergegangen. Ich sah deine Schultern, du krümmst sie wie immer nach vorn. Dein Rücken tut dir weh von der Arbeit an einem Schreibtisch, in einem Amt.”

Probe, 2
“An einem Abend tauchte wieder Frank, der Dichter, auf, ich war nicht allein, es wurde getrunken, der Raum schwamm im Rauch. Ein verirrtes Liebespaar, dessen einer Teil verheiratet war, fragte, ob sie bei mir bleiben könnten über Nacht, ja konnten sie bleiben. Wir verteilten die Schlafsachen in Zimmer und Kammer. Frank war als einziger schließlich zurückgeblieben, ich war ratlos, ich öffnete das Fenster, ich konnte nichts mehr trinken, ich ging in die Küche und leerte den Aschenbecher aus, während Frank wartete, ich setzte mich schließlich an den Tisch, ich ließ mir von ihm eine Zigarette geben, ich rauchte. Er sah mir zu, wie ich rauchte.
Meinst du, sie schlafen schon?
Ich schüttelte den Kopf. Warum wohl sind sie hier geblieben, schlafen könnten sie auch bei der Ehefrau.
Das ist wahr. Du bist nicht moralisch.
Nein. Es geht mich nichts an.
Aber es ist deine Wohnung.
Ja.”

Letzte Exemplare:
erhältlich direkt beim Ulrike Helmer Verlag, und zwar hier: Die Zeit Ines,
oder im Buchhandel.
Beides nur noch für kurze Zeit.
Wer mag, kann sich auch direkt an mich wenden. Ich komme auch gern und lese Ihnen aus der “Zeit Ines” oder aus neuen Texten vor.

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