Polianders Zeitreisen

Polianders Zeitreisen header image 1


Kranz oder Krone (56) – Baumglück und die Erinnerung an eine Kommandantura

29.05.2020 · poliander

Blick aus dem Fenster: Die voll ergrünten Bäume verhindern den Blick auf das Gerüst dort drüben, am Ende der Straße, oben, unten, schräg gegenüber. Ach, draußen sein! Geräusch: Klappern und Schlagen von Metall auf Metall zeigt an, was geschieht: Das Gerüst, das am Anfang des “Lockdowns” aufgebaut wurde, wird nun abgebaut. Das Dach ist repariert, […]

[Mehr →]

Kranz oder Krone
· ·

Kranz oder Krone (31) spezial: Neues von Nietzsche

17.04.2020 · poliander

Nietzsche: Er war ein Freigänger. Bis sie ihn kriegten. So jedenfalls nahmen P. und der Gefährte an, denn eines Tages wurden die Steckbriefe, mit denen sie ihn suchten, nicht mehr erneuert. Vorgeschichte und Geschichte in einem finden Sie hier. Vor zweieinhalb Jahren verschwand Nietzsche wieder aus dem Fokus der kiezinternen Öffentlichkeit. Vielleicht verschwand er auch […]

[Mehr →]

Kranz oder Krone
· ·

Kranz oder Krone (28) – es wickelt sich wer aus vorm Office

14.04.2020 · poliander

Am Morgen auf dem Balkon sieht P. ein Insekt auf dem Rücken im Laub der Zistrose liegen. Das Tier mit der Wespentaille kann eine Wildbiene sein. Die Nacht war kalt. Lebt das Tierchen? Der Unterleib der mutmaßlichen Wildbiene hebt und senkt sich schnell. Ihr Gesicht ist glatt und farbig gemustert. So schön. So frisch.

[Mehr →]

Kranz oder Krone
· ·

Freilandillusionen

05.11.2019 · poliander

Das Holz ist glatt von Salz und Feuchtigkeit. P. stiefelt zur Ausblicksplattform. Die Geräusche der eigenen Tritte. Die Geräusche der Stiefel von P.s Gefährten. Die Geräusche des Watts. Wie die klingen? Sie klingen zum Selberhören. Die Gleichzeitigkeit der Wiesen, der salzliebenden Pflanzen zwischen Weg und Schlickfläche, der Schlickfläche. Luftblasen steigen sehr langsam durch die zähe […]

[Mehr →]

Schönste Stellen
·

Übergang soll gelingen

31.12.2018 · poliander

Alle gehen. Dunkelheit. Eine Rakete zischt über den Horizont. Die Tiere sind unruhig in ihren Ställen, Zimmern, Hütten. Hand legt ihnen Futter hin, Hand gibt frisches Stroh, kleine Hand streicht ihnen durchs Fell. Raketen zischen in die Höhe. Vögel schrecken, fliegen auf, lassen sich wieder nieder. Die einen haben Nester, die andren Höhlen. Sitzen an […]

[Mehr →]

Begegnung
· · ·

Unbekannte Manuskripte, nächtliche Briefe, Polianders subjektive Sicht

16.04.2018 · poliander

“Nächtliche Briefe”, sie sehen aus, als wären sie im Dunklen geschrieben. Wie sonst hätten sie geschrieben sein können: Irgendwo ist es immer dunkel. Grau grau sichtbar unsichtbar: als wären Fäden über das Blatt gezogen, schwarzweiß auf Grau, grau auf Schwarzweiß. Nächtliche Briefe, als wäre Papier knapp gewesen, immer noch ein Brief steht auf dem selben […]

[Mehr →]

Augenweide
· ·

Zurück nach Babel geht es durch den Fluss

18.02.2018 · poliander

Trinkt sie aus dem Lethefluss, wird sie vergessen, die Seele. So sagt der Mythos, und so glaubt sie auch. Sie schöpft das Wasser mit der Hand. Eine Verwirrte kommt, spricht mit ihr, schreit sie an, ehe sie noch das Wasser vom Munde gewischt hat. Die Alte läuft davon, sie hat längst getrunken. Ob das Wasser […]

[Mehr →]

Augenweide · Begegnung
· · ·

Eine Frau aus Mariupol

27.03.2017 · poliander

Als P. das Gespräch mit Natascha Wodin im Radio hörte, wusste P. gleich: Dieses Buch muss ich lesen. Natascha Wodin, ihr feiner Stil, P. lang vertraut aus dem Roman “Die Nachtgeschwister”, sprach im Radio mit dieser Stimme, wünschte sich dieses Lied. Und sie erzählte, wie sie sich im 21. Jahrhundert auf die Suche nach einer […]

[Mehr →]

Begegnung
· · ·

Gedächtnis

21.12.2016 · poliander

Berlin ist unsere Stadt, sagt P., sie gehört uns nicht, aber wir besitzen sie, wir laufen herum, wir reden mit Leuten. Berlin, das sind diese Brandmauern mit der fehlenden Ecke links oder rechts oben. Je dichter die Stadt wird, desto seltener sieht man das. Im Künstlerviertel, sagt P., wurden noch letztes Jahr Fassaden saniert, in […]

[Mehr →]

Ausgrabung
· ·

Am Himmel und auf der Erde

18.05.2016 · poliander

Graugänse auf der Wiese, einzelne Schreie und Quaken. Ihr vielstimmiges Geschrei, wenn sie aufsteigen. Ihr Leisesein, wenn sie die Gössel herumführen, meist mehrere Gänse mit ihren Gösseln in einer Gruppe. Ihre Füße auf der Wiese unhörbar. Ihr Murmeln und Reden, wenn sie in Scharen, vom salzigen Gras fressend voranziehen.

[Mehr →]

Ohrenschmaus
· · ·